Für Wen?
Für Jugendliche aus dem größten Slum Nairobis
Herausforderung?
Einen Ort der Geborgenheit auf freier Flur zu schaffen.
Fertigstellung: 2011
Projektart:Entwurf am Lehrstuhl für Entwerfen und Holzbau (Prof. H. Kaufmann – Projektleitung Prof. S. Gampfer und Prof. Stefan Krötsch) an der TU München
Fotorechte: Matthias Kestel
Über das Skill Center Nairobi
Das Projekt, eine Handwerksschule in Kenia zu bauen, entstand auf Initiative der deutschen NGO „Promoting Africa“ in Zusammenarbeit mit der kenianischen NGO „Youth Support Kenya“. Zusammen mit Felix Haberstumpf und unter Federführung der Professur für Entwerfen und Holzbau (Prof. Hermann Kaufmann - Projektleitung Prof. Susanne Gampfer und Prof. Stefan Krötsch) entstand der Entwurf. Hintergrund war die Situation der meisten Jugendlichen aus...
… aus Nairobis zweitgrößtem Slum Mathare, für die es nach dem Schulabschluss keine Aussicht auf Arbeit oder Berufsbildung gab.
Der Standort, auf freiem Feld, rund 15 Kilometer östlich von Nairobi, ist geprägt von einer flachen Savannenlandschaft und tropischem Klima.
Vier Gebäude fügen sich zu einer räumlich modernen Komposition und schaffen Zwischenräume im Freien, die divers genutzt werden können. Über einen zweiseitig gefassten Eingangsplatz und einen Gemeinschaftsraum gelangt man in einen begrünten Innenhof, von dem aus die Wohnhöfe der Mädchen- und Jungenschlafräume und die Veranden der Lehrerzimmer zugänglich sind. Die Bezüge zwischen Freibereichen und Innenräumen bestimmen die unterschiedlichen Abstufungen der Privatsphäre: So sind der Küche und den Waschräumen geschlossene Höfe zugeordnet. Dahingegen lässt sich das Werkstattgebäude über eine vollständig zu öffnende Fassade in einen halbüberdachten Außenarbeitsbereich erweitern.
Durch lokale Materialien und die Nutzung natürlicher Luftströme konnte ein angenehmes Raumklima geschaffen werden: An den Decken der Schlafräume sorgt Lehm im Verbund mit einer Bambuskonstruktion für eine ausgeglichene Luftfeuchtigkeit. Die Möglichkeit zur Querlüftung ermöglicht eine optimale Nutzung der starken Tag-Nacht-Temperaturschwankung ohne aktive Heizung und Kühlung. Die seit April 2012 laufende messtechnische Überprüfung bestätigt die Annahmen der Planung kontinuierlich.

