Für wen?
Für zwei Landwirtschaftsfamilien, die autonom und nachhaltig wirtschaften wollen.
Herausforderung:
Mit architektonischen Eingriffen einen Mehrwert für landwirtschaftliche Produkte zu schaffen.
Planung: 2017-2018
Projektart: Studie im Rahmen der Master Thesis von Agatha Linck am Lehrstuhl für Entwerfen und Holzbau von Prof. H. Kaufmann an der TU München
Über Maso Plaz
Die Aufgabe bestand darin, eine Alternative zu der aktuell vorhandenen Intensivlandwirtschaft zu finden, welche das Überleben auf Maso Plaz auf nachhaltige Art und Weise sichert und in weiterer Folge richtungsweisend für das gesamte Tal sein kann…
…Das Konzept basiert auf der Diversifikation von Einnahmequellen innerhalb der Dorfgemeinschaft. Um die handwerkliche Verarbeitung der Milch respektvoll zu verorten und für Besucher greifbar zu machen wird der Ort um eine Sennerei erweitert. Die Veredelung der eigenen Milch zu Käse und der Direktvermarktung, ermöglicht den Akteuren eine wirtschaftliche Sicherheit abseits der schwankenden internationalen Milchpreise. Der bestehende Kuhstall wird durch einen ortsbildgerechten Stall ersetzt und leerstehende Bestandsräume werden als Gästeunterkünfte, Verköstigungs- und Seminarräume umgenutzt.
Durch die Körnung der neuen Volumina und die, dem natürlichen Geländeverlauf folgende abgestufte Anordnung, wird das ursprüngliche Bild der kleinen Siedlung wiederhergestellt. An einem zentralen Punkt, um den sich Stall und Sennerei arrangieren, treffen auch Aus- und Eingänge von Gartenwerkstatt und Speisekeller der Bestandsgebäude aufeinander und bilden einen Hof – der so zum funktionalen und städtebaulichen Knotenpunkt wird.
Bei der Materialität wird darauf geachtet regionale Baustoffe, welche auf die bestehende Baukultur Bezug nehmen, zu verwenden.
Obwohl Lehm kein traditionell sichtbar genutztes Material im Nonstal ist, war er schon immer Bestandteil des traditionellen Massivbaus. Durch den hohen Lehmgehalt der dortigen Böden, bietet der Aushub der neuen Gebäude die Grundlage der Stampflehmwände der neuen Sennerei. Die günstigen feuchtigkeitsspezifischen Eigenschaften des Lehms bilden die ideale Umgebung für Produktion und Lagerung des Käses.
Um der artgerechten Tierhaltung Rechnung zu tragen, werden neue Gebäudetypologien benötigt. Ein Holzskelettbau bietet dafür alle Voraussetzungen. Der längliche Baukörper wird mit einer Verkleidung aus vertikalen Lamellen überzogen. Durch diese Durchlässigkeit verliert der Baukörper an Massivität und gewährt eine optimale Belüftung und Belichtung des Stalles sowie Ein- und Durchblicke.